Ausrufung zweite Stufe des Notfallplans Gas

Im Notfallplan Gas werden insgesamt drei Stufen unterschieden. Der Notfallplan wurde vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie in Zusammenarbeit mit der Gaswirtschaft und der Bundesnetzagentur erstellt. Genauere Informationen finden Sie im Notfallplan Gas auf der Seite des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz.

Zunächst werden die Netzbetreiber über so genannte marktbasierte Maßnahmen (z.B. Optimierung der Gasflüsse, Zukauf von weiterem Gas als sogenannte Regelenergie, etc.) alles aufbringen, um einen drohenden Druckverlust zu verhindern. Sollte dies nicht ausreichen und es kommt zu nachlassender Gaszufuhr und dem damit verbundenen Druckverlust im Netz, erfolgt eine Information zur Gasmangellage vom vorgelagerten Netzbetreiber. Dies ist in §16 EnWG geregelt. Die Gasmangellage wird im Vorfeld mit im Marktgebiet tätigen Speicherbetreibern eruiert. Der vorgelagerte Netzbetreiber oder Fernleitungsnetzbetreiber informiert ElbEnergie über die aktuelle Mangellage und leitet das Krisenfallprotokoll ein. ElbEnergie muss daraufhin Abschaltpotenziale im Netz an den vorgelagerten Netzbetreiber melden. Sollte die Ausspeicherung aus den Speichern nicht ausreichen um das Netz zu stabilisieren, werden die sogenannten nicht geschützten Kunden von ElbEnergie aufgefordert Ihre Last zu reduzieren.

Es existiert laut EnWG eine Kategorisierung von möglichen Abschaltungen. Nichtgeschützte Kunden wie große Industriebetriebe werden vorab informiert und zur Reduzierung des Gasbezuges aufgefordert. Gemäß § 53a EnWG sind Haushalts- und Gewerbekunden mit Standardlastprofilen (gilt in der Regel für einen Jahresverbrauch bis zu 1,5 Mio kWh) sowie grundlegende soziale Dienste und Fernwärmeanlagen als geschützte Kunden anzusehen und von einer Abschaltung bei Gasmangellage auszunehmen.